Unbewusste Konzeptbildung
Bis hierher wurde bei der Beschreibung der Verstandesfunktion immer von einem bewussten Erkenntnisprozess ausgegangen, wie ihn auch die Wissenschaft repräsentiert:
- Materie untersuchen
- Gesetzmäßigkeiten erkennen
- Gesetzmäßigkeiten zur Verhaltenssteuerung anwenden
Daneben gibt es aber einen zweiten, nur teilweise bewussten Prozess der Verhaltenssteuerung durch den Verstand:
Der Verstand analysiert permanent das eigene Verhalten und beurteilt es in Bezug auf seine Resultate. Und wenn ein Verhalten erfolgreich war, wird es direkt rationalisiert:
- Was waren die Ausgangsbedingungen?
- Was waren die für den Erfolg ausschlaggebenden Faktoren des Verhaltens?
Und so entsteht ein Konzept, mit welchem das einmal erfolgreiche Verhalten so oft wie möglich wiederholt werden soll. Und immer, wenn die abgespeicherten Bedingungen wieder eintreten, wird das gleiche Verhalten erneut abgespult. Neben den bewusst angewandten Konzepten wie gesunder Ernährung, existiert so noch ein zweiter, eher unbewusster Mechanismus, der das Verhalten in gesetzmäßigen Wiederholungen ablaufen lässt.
Auf diese Weise enden viele Lebenssituationen, die eigentlich nur mit der spontanen Verhaltenssteuerung durch die nicht-rationalen Teile der Psyche, dauerhaft erfolgreich ablaufen können, in eintönigen Gewohnheitsschleifen. Beispiele sind Beziehungen, Sex, Essen, Arbeitsmethoden und Freizeitgestaltung.